Mittwoch, 18. März 2020

Hölderlin - der geheimnisvolle Dichter



Friedrich Hölderlins Leben ist die Geschichte eines Einzelgängers, der keinen Halt im Leben fand, obwohl er hingebungsvoll liebte und geliebt wurde. Als Dichter, Übersetzer, Philosoph, Hauslehrer und Revolutionär lebte er in zerreißenden Spannungen, unter denen er schließlich zusammenbrach. Hölderlin wurde wahlweise als Dichter, Revolutionär und Wahnsinniger wahrgenommen.

Hölderlins Werk lässt sich, ebenso wenig wie das von Heinrich von Kleist, in eine Schublade stecken. Er lebte und schrieb, als die später als Weimarer Klassik und Romantik bezeichneten Literaturgattungen en vogue waren. Doch entwickelte er, unabhängig von allen zeitlichen Einflüssen, seinen ganz eigenen, unverkennbaren Stil.

Wäre es nach seiner Mutter gegangen, wäre Hölderlin Pfarrer geworden. Ihr zuliebe studierte er zwar Theologie, wollte aber keine kirchliche Laufbahn einschlagen, sondern verdingte sich als Hauslehrer von Kindern reicher Familien. Hölderlin hatte das Vergnügen, regelmäßigen Umgang mit der geistigen Elite seiner Zeit zu pflegen.

Er schloss während des Studiums Freundschaft mit Hegel und Schelling, hatte Kontakte zu Goethe, Schiller und Friedrich von Hardenberg (Novalis). Mit dem Diplomaten und Schriftsteller Isaac von Sinclair war er befreundet und teilte sich mit ihm für kurze Zeit ein Gartenhäuschen in Jena.

Erst das 20. Jahrhundert entdeckte seine tatsächliche Bedeutung, manche verklärten ihn sogar zu einem Mythos. Doch immer noch ist Friedrich Hölderlin der große Unbekannte unter den Klassikern der deutschen Literatur. Der 250. Geburtstag im März 2020 ist eine gute Gelegenheit, sich ihm und seinem Geheimnis zu nähern.

Weblinks:

„Des hat uns grad ne g?fehlt!“ - DER SPIEGEL 49/1976

Wo nehm’ ich die Blumen und wo den Sonnenschein? - www.deutsche-briefmarken-zeitung.de

Hölderlin




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