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Mittwoch, 7. Juni 2023

Friedrich Hölderlin 180. Todestag

Friedrich Hölderlin


Friedrich Hölderlin starb vor 180 Jahren am 7. Juni 1843 in Tübingen. Friedrich Hölderlin war ein von der schwäbischen Romantik geprägter Dichter und ein bedeutender Schriftsteller und Dichter der Klassik.

Hölderlin gilt als einer der bedeutendsten Dichter deutscher Sprache, der Oden, Elegien und Hymnen veröffentlichte. Zu seinen Hauptwerken gehören der Roman »Hyperion« (1797-99) und das Drama »Empedokles« (1798).

Er studierte von 1788 bis 1793 Theologie im Tübinger Stift, wo er unter anderem auf den Philosophen Hegel traf. Hölderlin war mit Schelling und Hegel befreundet, erst Kantianer (als Hörer Fichtes), dann Verkünder eines ästhetischen Pantheismus in seinem Roman »Hyperion«. Nach der Entlassung begann Hölderlins Flucht vor dem Pfarrerberuf

1795 zog der nach Frankfurt am Main, um seine neue Hofmeisterstelle bei Susette Gontard, seiner »Diotima« anzutreten. Als Gontard von der Beziehung seiner Frau zum Erzieher des Sohnes erfuhr, musste Hölderlin 1798 seine Tätigkeit im Haus des Bankiers beenden.

Er zog zu seienem Freund Issak Sinclair nach Bad Homburg und begleitete ihn im Novmeber zum rastatter Kongreß. 1801 trat Hölerlin seine dritte Hofmeisterstelle bei der Familie Gonzenbach in Hauptwil bei St. Gallen an, die er jedoch schon bald wieder kündigte.

"Wir sind nichts. Was wir suchen ist alles."

Friedrich Hölderlin

Hölderlin drängte es aus der Enge der bürgerlichen Konvention in die ferne Welt hinaus. Er sehnte sich nach einer Harmonie zwischen Mensch und Natur, wie er sie in einem idealisierten Bild des alten Griechenland erblickte und für die Zukunft wieder erhoffte.

Hölderlin gilt als sehr begabter Dichter. Seine feierlich-ernsten, manchmal schwermütigen Gedichte in altgriechischen Vers- und Strophenformen sind von einer hohen sprachlichen Schönheit.

1801 begab sich Hölderlin für drei Monate in die Schweiz nach Hauptwil und unterrichtet die jüngere Schwester vom Kaufmann Emanuel von Gonzenbach. Im folgenden Jahr begibt sich Hölderlin nach Bordeaux und arbeitet dort erneut als Hauslehrer, kehrt aber nach wenigen Monaten zurück ins Schwabenland.

1802 trifft er in Stuttgart ein, sein gesundheitlicher Zustand ist desolat, so dass ihn seine Freunde aufgrund seines verwirrten Zustandes kaum wiedererkennen. In dieser Zeit erhält Hölderlin die Nachricht vom Tod Susette Gontards und geht zurück nach Nürtingen zu seiner Mutter, arbeitet an der Übersetzung von Sophokles und Pindar.

1805 wurde mit seinen »Nachtgesängen« auch das berühmte kurze Gedicht »Hälfte des Lebens« veröffentlicht.

    Friedrich Hölderlin-Werke


Gedichte
Sämtliche
Gedichte und
Hyperion
Hyperion
Hyperion
Hyperion
Hyperion
Empedokles

Empedokles

Zu seinen Hauptwerken gehören der Roman »Hyperion« (1797-99) und das Drama »Empedokles« (1798).Er verfasste zudem zahlreiche Gedichte, Briefe und theoretische Schriften.

Nach dem Tod seiner Geliebten Susette Gontard im Jahr 1802 verfiel er in Raserei und seine Stimmung trübte sich ein. Er raste vor Wut angesichts seiner Trauer und des Unverständnisses seiner Angehörigen. Tiefe Depressionen, Verbitterung und gelegentliche cholerische Wutanfälle wechselten bei ihm einander ab.

Friedrich Hölderlin wurde 1806 von Homburg in ein Klinikum nach Tübingen gebracht. Hölderlin galt ab diesen Zeitpunkt als wahnsinnig und kam ab 1807 zur Pflege bei der Tübinger Tischlerfamilie Ernst Zimmers. In den letzten 36 Jahren lebte er in deren Haus in einer Teestube oberhalb des Neckartals, heute als Hölderlinturm bekannt.

Seit seinem 32. Lebensjahr lebte der gedankenvolle Dichter Hölderlin in geistiger Umnachtung. Seine letzte Ruhestätte fand der Dichter auf auf dem Tübinger Stadtfriedhof.

Friedrich Hölderlin wurde am 20. März 1770 als Sohn eines Klosterpflegers und einer Pfarrerstochter in Lauffen am Neckar geboren.


Weblinks:

Friedrich Hölderlin-Biografie

-

Biografien-Portal - www.die-biografien.de


Friedrich Hölderlin-Zitate

-

Zitate-Portal

- www.die-zitate.de

Samstag, 24. September 2022

Hölderlins Studienjahre im Tübinger Stift

Hölderlin im Tübinger Stift

Hölderlins Studienjahre im Tübinger Stift, der führenden Landesuniversität des Landes Württemberg, in welcher die angehende Elite ausgebildet wurde.

Im Tübinger Stift stieß zu Hölderlin und Hegel der erst 15-jährige Schelling. Schelling kannte Hölderlin schon von der Lateinschule. Die Freunde versuchten, dem Abgschlossensein wenigstens geistig zu entfliehen. Hegel zeigte sich von Rousseaus »Contrat social« beeidnruckt, Schelling beschäfigte sich eingehend mit Kant und Hölderlin entdeckte Leibniz..

Eigentlich bestimmt zu einer theologischen Laufbahn, kämpfte er verzweifelt dagegen an und versuchte sich als Schriftsteller und in verschiedenen Anstellungen als Hauslehrer eine unabhängige berufliche Existenz zu schaffen. Der elf Jahre ältere Schiller hat Hölderlin gefördert.



Die Jahre der eigentlichen, engen Gemeinsamkeit zwischen Hölderlin, Hegel und Schelling begannen im Herbst 1790 und endeten im Herbst 1793. Die Freundschaft zwischen Hölderlin und Hegel wurde bis um die Jahr-hundertwende weitergeführt, die Freundschaft zwischen Hölderlin und Schelling wich wohl bald einer distanzierten, sehr seriösen gegenseitigen Hochachtung.



Friedrich Hölderlin, dessen 250. Geburtstag in diesem Jahr gefeiert wird, war glühender Republikaner, für den die Französische Revolution, die er mit 19 erlebte, ein Erweckungserlebnis war, das für sein ganzes Leben bestimmend blieb.

Die durch das Datum der Französischen Revolution entfachte Begeisterung klingt bei Hölderlin zunächst so wieder: "Ich glaube an eine künftige Revolution der Gesinnungen und Vorstellungsarten, die alles bisherige schaamroth machen wird." (Brief an J.G. Ebel vom 10. Jan. 1797). Knapp drei Jahre später folgt die realgeschichtliche Ernüchterung auf dem Fuß. Im November 1799 spricht Hölderlin (wieder in einem Brief an Ebel) von "der allmächtigen alles beherrschenden Noth" und endet mit: "Glüklich sind wir dann, wenn uns noch eine andere Hofnung bleibt! Wie finden Sie denn die neue Generation, in der Welt, die Sie umgiebt?"

Samstag, 6. August 2022

Hölderlins Hymne »Patmos« - Interpretation (K)



Dort, wo die Heimat keine Hoffnung geben kann, muss die Antike als Ersatz für das Pathos dienen. Hölderlin beginnt die Patmos-Hymne mit mystischem Pathos: Gott ist nah, näher als alles andere, denn wir sind untrennbare Teile des Allgegenwärtigen. Sein Schöpfungsplan entfaltet sich vor unseren Augen, und dennoch ist dieser göttliche Plan schwer zu fassen, da der Mensch immer eine beschränkte Sicht hat. Deshalb ist Offenbarung notwendig, wie einst auf Patmos. Die heute offenbar werdenden Zeichen bestätigen die damalige Offenbarung und weisen auf große Prüfungen hin, doch: »Wo Gefahr ist, wächst das Rettende auch.«

Die Offenbarungen sind mittlerweile vorhanden, und die Zeiten spitzen sich zu: Die „Gipfel der Zeit“ sind nun „gehäuft“. Wohin man blickt, in allen Himmelsrichtungen („rings“), häufen sich die Zeichen der sich erfüllenden Offenbarungen („da gehäuft sind rings/ Die Gipfel der Zeit“). Doch leider werden diese Offenbarungen nicht erkannt und die Zeichen deshalb nicht richtig gedeutet. Wenn die ringsum gehäuften Gipfel des Westens und Ostens, Nordens und Südens nicht verbunden und im Gesamtbild gesehen werden, verlieren die einzelnen Offenbarungen (die Offenbarungen aller Kulturen) ihre Kraft („ermattend auf/ Getrenntesten Bergen“). Dies droht zu geschehen, wenn nichts Ent-scheidendes diese Scheidung der Gipfel überwindet, und deshalb bittet der Dichter um göttliche Hilfe.

Die Gefahr, die göttlichen Zeichen zu verkennen, muß der Mensch in seinem eigenen Leben durch leicht/lichtgebaute Brücken überwinden, um seine persönliche Aufgabe in der „Finsternis“ zu erkennen. Je größer die Gefahr ist, desto größer wird auch die entsprechende Hilfe . Gerade deshalb schreibt Hölderlin »Wo Gefahr ist, wächst/ Das Rettende«.

Dies ist insbesondere in der gegenwärtigen Phase der Menschheitsgeschichte gültig, da sich ein großer zyklischer Kreis schließt („da gehäuft sind rings [ringsum]/ Die Gipfel der Zeit“). Nah sind nun die großen Umwälzungen. Man beachte, daß das Anfangswort des Gedichtes – „Nah“ – in der elften Zeile in der gleichen Hervorhebung (in Großschreibung am Zeilenanfang) wiederholt wird. Nah ist Gott, und nah ist auch das gottgewollte Ende der Finsternis, das angekündigt wird durch die prophetischen Gottgesandten. Sie, die „Liebsten“, sind heute alle ebenfalls nah, weil die Erfüllung ihrer Prophezeiungen naht.

(Gott und Seine Liebsten leben in liebender Einheit, die symbolisch dargestellt wird durch die kongruente Wiederholung des Wortes „Nah“, gespiegelt über die Achse, die sechste Zeile, in der sich die „Adler“ befinden. Sie sind es, die Gottes Nähe und die Nähe der Liebsten erkennen und deren getrennte Offenbarungen über die Abgründe von Finsternis und Zeit hinweg verbinden. Diese verbindende Funktion der furchtlosen Adler wird versinnbildlicht durch die zentrale Stellung der „Adler“-Zeile zwischen den beiden „Nah“-Zeilen, die sich auf „Gott“ und auf „die Liebsten“ beziehen.)

Gerade jetzt, wo die Zeit sich zuspitzt und die „Liebsten/ Nah wohnen …“, ist das Rettende angesichts der wachsenden Gefahr besonders notwendig. Der Dichter erbittet dieses Rettende in Form von zwei Hilfen, die er in mystischer Verschlüsselung als „unschuldig Wasser“ und „Fittige“ umschreibt. „Unschuldig Wasser“ bezieht sich auf das reine Bewußtsein, das direkt aus der Quelle fließt und die Quelle mit dem Meer verbindet, d. h. die Trennung überwindet. Die Flügel sind, wie bereits erwähnt, die Brücken, die aus der Finsternis hinaus und über den Abgrund hinweg führen.

Mit diesen Gottesgaben des Wassers und der Flügel wird es möglich sein, zu den einzelnen Gipfeln der Zeit „hinüberzugehn und wiederzukehrn“ und die Offenbarungen im Gesamtbild richtig („treuesten Sinns“) zu verstehen, ohne sie zu verfälschen. Dies ist auch das Anliegen des Autors im vorliegenden Buch, denn die von Gott gewährte Einsicht ist das wahrhaft Rettende, das uns vor jeglicher Gefahr bewahrt.

Weblink:

Hölderlins Hymne Patmos - Armin Risi

Samstag, 25. Juni 2022

Friedrich Hölderlins Spätwerk



Während sich die Wissenschaft mit Erfolg um Hölderlins Bedeutung in der Geschichte des deutschen Idealismus bis zur Jahrhundertwende bemüht, d. h. in der Zeit, in welcher der›Hyperion<, der >Empedokles< und die theoretischen Schriften entstanden, blieben die Jahre nach 1800 und damit das überragende lyrische Spätwerk weitgehend außerhalb des philosophischen und historischen Fragehorizonts. Lyrik, mochte sie von noch so hoher geistiger Intensität zeugen, schien trotz der gerade bei Hölderlin schon immer naheliegenden Einsicht in den inneren Zusammenhang von Denken und Dichten in kein Kontinuum der Reflexion und in keinen systematisch beschreibbaren Horizont integrierbar. Das hatte nicht nur zur Folge, daß das Spätwerk in dieser Hinsicht beinahe eine terra incognita blieb; man glaubte auch Erkenntnisse, die sich aus der Analyse des früheren Werks ergaben, einfach auf das spätere übertragen und es im übrigen vernachlässigen zu können. Nicht zuletzt ging so die Frage nach einer möglichen weiteren Entwicklung
von Hölderlins dichterischem Denken fast verloren — nach einer Entwicklung, die sich doch für die ebenfalls nur knapp bemessenen Schaffensjahre vor der Jahrhundertwende klar abzeichnete.

Sonntag, 20. März 2022

Friedrich Hölderlin und der Einfluss auf seine Werke


Friedrich Hölderlin gilt als einer der bedeutendsten Dichter deutscher Sprache, versiert in unterschiedlichen Kunstformen der Poesie, ein Dichter, der in unterschiedlichen schöpferischen Phasen seines Lebens verschiedenartige Poesieformen wie Oden, Elegien und Hymnen veröffentlichte. Zu seinen Hauptwerken gehören neben Gedichtbänden sein einziger Roman »Hyperion« (1797-99) und das Drama »Empedokles« (1798)

Friedrich Hölderlin Werke sind vom deutschen Idealismus und dem Geschichtsbild beeinflußt. Der Einfluss auf seine Werke

Zum allgemeinen Horizont von Hölderlins Werken gehören ihre deutlich hervortretenden theologischheilsgeschichtlichen Voraussetzungen, die geschichtliche Dimensionierung der Theodizee, ferner die Wandlung des geschichtsphilosophischen Denkens von Vokal= über Herder bis Hegel und das sich bereits abzeichnende Ende der Geschichtsphilosophie in der nachidealistischen Epoche des 19. Jahrhunderts. Ihr spezieller historischer Ort ist derjenige der idealistischen Geistphilosophie. Für sie ist die Geschichte die Selbstverwirklichung des Geistes und die Geschichtsbetrachtung selbst, wie Hegel wiederholt betont, eine säkulare Form der Theodizee, welche den denkenden Geist mit dem Negativen in der Geschichte versöhnt.

Fundamental ist ein entschieden teleologisches Denken, dem sich Geschichte noch nicht resignativ, wie später für Jacob Burckhardt, auf bloße Kontinuität reduziert, und erst recht nicht, wie für Goethe, als ein „Gewebe von Unsinn für den höheren Denker" und als eine „ungeheure Empirie" darbietet, deren Ungeheures in einem jede Sinnwahrnehmung obstruierenden Pluralismus weitgehend isolierter, jedenfalls aber sich nicht in eine Gesamtordnung fügender Geschehnisse liegt; ein teleologisches Denken, das sich vielmehr gerade angesichts der säkularen Skepsis und auch des scharfen Bruchs, den das epochale Ereignis der Französischen Revolution für das historische Bewußtsein bedeutete, bei Hölderlin noch einmal in einer äußersten Anstrengung artikuliert.

Freitag, 18. März 2022

Hölderlin und die beiden Hälften seines Lebens


Die ersten 36 Jahre seines Lebens hat der Dichter Friedrich Hölderlin in der Poesie und der Antike geschwelgt und die letzten 36 Jahre in dem Turm gelebt.


»Mit gelben Birnen hänget
Und voll mit wilden Rosen
Das Land in den See,
Ihr holden Schwäne,
Und trunken von Küssen
Tunkt ihr das Haupt
Ins heilignüchterne Wasser.«

Erste Strophe des Gedichts »Hälfte des Lebens« von Friedrich Hölderlin, erstmals erschienen 1804 in Friedrich Wilmans Taschenbuch für das Jahr 1805.

»Hälfte des Lebens« ist das wohl berühmteste Gedicht Friedrich Hölderlins. Synchron zum Leben des heute vor 170 Jahren gestorbenen großen deutschen Dichters ist es zweigeteilt, in eine helle, bejahende Episode und eine dunkle, trostlose. Seine Zeitgenossen standen mit großer Ratlosigkeit vor der „Hälfte des Lebens“.

Christoph Theodor Schwab und Ludwig Uhland betrachteten die »Nachtgesänge«, zu denen das Gedicht gehört, als Produkte der Geisteskrankheit, die Hölderlin in der zweiten Lebenshälfte erfasste. Sie hielten diese Werke nicht würdig für den Hölderlin-Gedichtband, den sie 1826 herausbrachten, und übergingen sie schlichtweg. Auch im darauffolgenden Jahrhundert hatte sich an dieser Einschätzung nicht sonderlich viel geändert:

In der Werkausgabe von 1906 findet sich »Hälfte des Lebens« unter der Rubrik „Aus der Zeit des Irrsinns“. Und der Germanist Franz Zinkernagel beauftragte Anfang des 20. Jahrhunderts sogar einen Psychiater mit der Beantwortung der Frage, wann die Erkrankung Hölderlins begann. Alle Werke, die danach entstanden, wollte er von der geplanten Gesamtausgabe ausschließen.

Zweifel darüber, wie literarische Werke einzuordnen sind, die unter dem Einfluss einer psychischen Störung geschrieben wurden, haben ihre Berechtigung. In Bezug auf Hölderlin aber sollten diese Bedenken angesichts der großen Ausdrucksstärke und sprachlichen Schönheit seiner Literatur mühelos hinweggefegt werden. Oder, mit den Worten von Karl Jaspers gesprochen: „Es ist unfruchtbar, auf Hölderlin’sche Dichtungen grobe psychopathologische Kategorien anzuwenden.“

Die Ironie des Schickals ist, daß dieser freiheitsliebende Dichter die letzten 36 Jahre einsam in einem Turm verbracht hat.


Samstag, 19. Juni 2021

Friedrich Hölderlin und seine Dichtkunst


Kaum ein anderer Dichter fordert die Künste und seine Leserschaft bis heute so heraus wie er. Mit seinen kühnen Sprachexperimenten, die keiner Strömung, weder der Klassik noch der Romantik, zuzuordnen sind, führte er die Dichtung in die Moderne.

Die Gedichte Hölderlins zeugen von großer Sprache, hohem Gedenken und unerfüllter Sehnsucht. So dichtete er als graecomanischer Deutscher Hymnen etwa über den Neckar, den Rhein oder den Main und träumte derweil des Olymps oder griechischer Gestade am Ister. Tief unzufrieden mit der unpoetischen, amusischen Gesinnung seiner deutschen Geschwister ("So kam ich unter die Deutschen. (...) Barbaren von Alters her, durch Fleiß und Wissenschaft barbarischer geworden, tiefunfähig jedes göttlichen Gefühls, verdorben bis ins Mark") träumte er sich lieber als hellenischer Musenjünger im Gedankenaustausch mit einem nur in seiner Phantasie existierenden Freunde ("Bellarmin").

Hölderlin gilt bis heute als rätselhaft-unverstandener Dichter, in dessen pathetische Verse man immer schon viel hineindeuten konnte.



Hölderlin gilt als sehr begabter Dichter. Seine feierlich-ernsten, manchmal schwermütigen Gedichte in altgriechischen Vers- und Strophenformen sind von einer hohen sprachlichen Schönheit. Ein hoher Ton, ein hymnischer oder elegischer Weltzugang, war seinen Dichtungen zutiefst eigen.

„Er wollte ein Priester der Poesie sein!“
Friedrich Hölderlin war ein Dichter der sich den hohen Formen der Dichtkunst zuwandte, die da sind: Hymne, Ode, Elegien.

Hölderlins Lyrik ist zum Teil und nicht zuletzt in ihren formalen Eigenschaften eine Lyrik der Schwerelosigkeit, die die Luft als ihr eigenes Element beschwört. Nicht von ungefähr ist der Äther der kosmologische
Begriff, der am häufigsten in den Texten des Dichters vorkommt.

1805 erschien der Zyklus "Nachtgesänge", in dem auch das berühmte, mit Blick auf sein weiteres Schicksal prophetisch anmutende Gedicht "Hälfte des Lebens" enthalten ist. In der zweiten Strophe heißt es: "Weh mir, wo nehm’ ich, wenn / Es Winter ist, die Blumen und wo/ Den Sonnenschein".

Im Januar 1811 schrieb er:

»Das angenehme dieser Welt hab ich genossen
Die Jugendstunden sind wie lang! wie lang! verflossen.
April und Mai und Julius sind ferne.
Ich bin nichts mehr, ich lebe nicht mehr gerne.«


Seine Gedichte sind schwer zu lesen, sind aber voller Enthusiasmus geschrieben.
z.B. aus der »Hymne an die Göttin der Harmonie«.

»Geister! Brüder! unser Bund erglühe
von der Liebe göttlicher Magie.
Unbegrenzte reine Liebe ziehe
freundlich uns zur hohen Harmonie.
Sichtbar adle sie die treuen Söhne,
schaff in ihnen Ruhe, Mut und Tat,
und der heiligen Entzückung Träne,
wenn Urania der Seele naht.«

Friedrich Hölderlin in Homburg


Friedrich Hölderlin hat zwei mal zwei Jahre seines Lebens in Homburg verbracht. Ohne Musenhof zu sein, herrschte hier ein Klima, in dem der Dichter den »Hyperion« vollenden und bedeutende Oden und Elegien schaffen konnte. Die Hymne »Patmos« ist dem Landgrafen gewidmet. Ihn achtete er hoch und nahm ihn als "ächt edlen Menschen" ganz anders wahr als seinen despotisch herrschenden Landesherrn in Württemberg.

Es ist kein Zufall, daß sich die ersten Verse des Gesangs auf der Bronzetafel über dem Abstieg zur Fürstengruft in der Homburger Schlosskirche wieder finden. Weitere Verse aus "Patmos" führen bis in die Tiefe hinab zu den Toten. Allerdings war diese Verknüpfung, die eine vertraute Beziehung von Dichter und Fürst suggeriert, das Werk der Nachwelt. Zu Lebzeiten hat es eine solche Nähe zu dem Landgrafen nie gegeben, und es ist nicht einmal sicher, ob sie sich persönlich begegnet sind.

Samstag, 5. Juni 2021

Hölderlin - der kranke Dichter (K)

Porträt von Friedrich Hölderlin | Bild: picture-alliance/dpa

Friedrich Hölderlins Leben - gGeboren am 20. März zu Laufen am Neckar und gestorben am 7 Juni 1843 in Tübingen -
war schicksalshaft von physischer und körperlichen Erkrankungen geprägt.

Misshandlungen während der 231-tägigen Zwangsbehandlung im Krankenhaus, der von Autenrieth geleiteten Klapse, führten dazu, daß Hölderlin danach ein zum psychischen Krüppel Geschlagener war. Einer, der sich in sich zurückzog, mit der Außenwelt nicht mehr oder kaum noch kommunizierte. Keinesfalls aber war Hölderlin ein Umnachteter, Schwachsinniger.

Seine tragische Lebensgeschichte zwischen Genie und Krankheit spiegelt die politischen und kulturellen Kämpfe im Zeitalter der Aufklärung und der Französischen Revolution: um bürgerliches Selbstbewusstsein, Demokratie und Menschenrechte.

Am Eingang des Tübinger Hölderlin-Turms stand jahrelang der Satz aufgesprüht: „Der Hölderlin isch et veruckt gwä!“ Ein Verrückter? Ein Revolutionär? Schwäbischer Idylliker? Oder der Vorreiter aller modernen Poesie? Friedrich Hölderlin, der Mann im Turm, ist umkämpft wie kein zweiter deutscher Dichter. Im 19. Jahrhundert fast vergessen, im 20. Jahrhundert vom George-Kreis wiederentdeckt, von den 68ern als Revolutionär gefeiert.

Hölderlin ist schwierig. Sperrig, dunkel, kompliziert. Bisweilen kaum zu ertragen in seiner hochfliegenden Begeisterungsgebärde. Doch da ist noch etwas anderes. Etwas, das einen entweder packt oder zurückstößt, aber keinesfalls gleichgültig lässt: seine Sprache. Die Wucht, die Geschmeidigkeit, der Glanz und das Aufgeraute eines unerhörten, ganz eigenen Tons: Ein herzwilder, daseinsfrommer Klang, der rauschhaft pulsierend und rhythmisch jagend vorandrängt; Sturzbäche von Wörtern und Lauten, Bilderkaskaden "wie Wasser von Klippe zu Klippe geworfen"; schimmernde Dunkelheiten und gleißendes Berglicht. Und da ist vor allem eins: Das Gefühl, als gehe es in jeder Zeile, mit jedem Wort um Leben und Tod, um absolut alles, um einen kühnen Aufbruch bis an die Grenzen der sagbaren Welt und darüber hinaus.

Enttäuscht von den Idealen der Französischen Revolution, gezeichnet von der Gesundheit und von Schicksalschlägen getroffen, zog er sich in einen Turm am Neckarufer zurück. Seit seinem 32. Lebensjahr lebte der gedankenvolle Dichter Hölderlin in geistiger Umnachtung und starb am 7. Juni 1843 in Tübingen.


"Und mancher siehet über die eigne Zeit"


Vielleicht ist es das, was den Schrecken und zugleich die Faszination dieser Dichtung ausmacht: Ihr blutiger, tiefer, "heilignüchterner" Ernst. Hölderlin geht aufs Ganze. Er will die absolute Dichtung. Den absoluten, alles erneuernden Gesang. Einen Gesang, der den Riss in der Schöpfung heilt, die Entfremdung zwischen Menschen und öttern aufhebt, der die im Geschichts- und Kulturprozess verlorene Ureinheit von Geist und Natur, Welt und Mensch neu gründet. Einen Menschheitsgesang, der Christus und Dionysos, Orient und Okzident, Antike und Moderne, Manna und Nektar im epiphanischen Dichterwort zusammenbringt.

"Die neue Schöpfungsstunde"


Das klingt angestrengt und anstrengend, rückwärtsgewandt und irgendwie nicht von dieser Welt. Aber nichts ist falscher als das. Retro ist gar nichts an Hölderlin, er ist ein radikaler Erneuerer. Sein Griechenland ist kein Wegducken in die Vergangenheit. Hölderlin will nicht zurück, er will voran. Er braucht die Antike als Ideenlabor für die Vision und Verkündigung einer umfassenden Erneuerung der politischen, gesellschaftlichen, kulturellen, ästhetischen und künstlerischen Verhältnisse. Angesteckt von den Idealen der Französischen Revolution träumt er von einer Zukunft ohne Staatlichkeit, ohne Unterdrückung und Bevormundung, vom Aufbruch in ein "freies kommendes Jahrhundert". In dieser künftigen besseren Welt integriert die Kunst alles, was jetzt noch getrennt und vereinzelt ist. Und die Poesie stellt die ursprüngliche Einheit alles Seienden wieder her. Sie und nur sie überwindet die Zerrissenheit des Denkens, überbrückt die Abgründe zwischen den Epochen, vereint die Religionen, Fächer und Individuen.

"Komm ins Offene, Freund!"


Und Hölderlin selbst? Wer ist das? Schwer zu sagen. Es gibt ein spätes Gedicht von ihm, ein Bruchstück aus der Zeit der "geistigen Umnachtung" im Tübinger Turm. In diesem Bruchstück heißt es: "Denn nirgend bleibt er. / Es fesselt / Kein Zeichen. / Nicht immer / Ein Gefäß ihn zu fassen." Wer ist hier gemeint? Der Mensch? Ein Gott? Oder Hölderlin? Das würde passen. Hölderlin lässt sich nicht auf einen Begriff bringen. Man kann ihn nicht versand- und konsumfertig zurecht konfektionieren. Und ob er gesund oder krank war, was spielt das für eine Rolle? Hölderlin ist, was seine Gedichte, Gesänge, Gedanken im Leser anstiften. Die einzige Chance, etwas Wirkliches und Substanzielles über ihn zu erfahren, besteht darin, sich der Erfahrung seines Werks auszusetzen. Dafür aber muss man ihm ins Freie, Weite, Ungebahnte folgen. In seiner großen Elegie "Brot und Wein" lädt er genau dazu ein: "So komm! Dass wir das Offene schauen, / Dass ein Eigenes wir suchen, so weit es auch ist."

https://www.br.de/radio/bayern2/sendungen/radiowissen/deutsch-und-literatur/hoelderlin-friedrich-dichter-100.html Der kranke Dichter

Friedrich Hölderlins Rückzug aus dem irdischen Leben


Enttäuscht von den Idealen der Französischen Revolution, gezeichnet von der Gesundheit und von Schicksalschlägen getroffen, zog er sich in einen Turm am Neckarufer zurück. Seit seinem 32. Lebensjahr lebte der gedankenvolle Dichter Hölderlin in geistiger Umnachtung.

Friedrich Hölderlin schied vor 180 Jahren am 7. Juni 1843 in Tübingen von dieser Welt.Friedrich Hölderlin war ein von der schwäbischen Romantik geprägter Dichter und ein bedeutender Schriftsteller und Dichter der Klassik.

Samstag, 12. September 2020

Friedrich Hölderlin als Philosoph


Vor 250 Jahren, am 20. März 1770, in Lauffen am Neckar geboren, wuchs Hölderin in einem pietistisch geprägten Umfeld auf. Während des Theologiestudium am Tübinger Stift schloss er Freundschaft mit Hegel und Schelling und bildete mit ihnen einen intellektuellen Bund. Angesteckt vom Geist der Französischen Revolution träumten sie vom Aufbruch in eine neue Epoche. "Dann herrscht allgemeine Freiheit und Gleichheit der Geister!" heißt es in dem gemeinsam verfassten Text als einem frühen Geistesfunken, der als "das älteste Systemprogramm deutschen Idealismus" in die Philosophiegeschichte einging.

Zum allgemeinen Horizont von Hölderlins Werken gehören ihre deutlich hervortretenden theologischheilsgeschichtlichen Voraussetzungen, die geschichtliche Dimensionierung der Theodizee, ferner die Wandlung des geschichtsphilosophischen Denkens von Vokal= über Herder bis Hegel und das sich bereits abzeichnende Ende der Geschichtsphilosophie in der nachidealistischen Epoche des 19. Jahrhunderts. Ihr spezieller historischer Ort ist derjenige der idealistischen Geistphilosophie. Für sie ist die Geschichte die Selbstverwirklichung des Geistes und die Geschichtsbetrachtung selbst, wie Hegel wiederholt betont, eine säkulare Form der Theodizee, welche den denkenden Geist mit dem Negativen in der Geschichte versöhnt.

Fundamental ist ein entschieden teleologisches Denken, dem sich Geschichte noch nicht resignativ, wie später für Jacob Burckhardt, auf bloße Kontinuität reduziert, und erst recht nicht, wie für Goethe, als ein „Gewebe von Unsinn für den höheren Denker" und als eine „ungeheure Empirie" darbietet, deren Ungeheures in einem jede Sinnwahrnehmung obstruierenden Pluralismus weitgehend isolierter, jedenfalls aber sich nicht in eine Gesamtordnung fügender Geschehnisse liegt; ein teleologisches Denken, das sich vielmehr gerade angesichts der säkularen Skepsis und auch des scharfen Bruchs, den das epochale Ereignis der Französischen Revolution für das historische Bewußtsein bedeutete, bei Hölderlin noch einmal in einer äußersten Anstrengung artikuliert.

Die Kreise der drei begabten Studenten trennten sich Abschluß des Theologiestudium am Tübinger Stift und sollten sich später an anderer Stelle wiederfinden. Von November 1794 bis Mai/Juni 1795 hielt sich Hölderlin in Jena auf, wo er Fichtes Vorlesungen hörte. Die Auseinandersetzung mit Fichtes Denken mündete in eine grundsatzphilosophische Skizze, die in der Großen Stuttgarter Hölderlin Ausgabe den Titel »Urteil und Sein« trägt.

Für Kant und Fichte galt der Primat der praktischen Philosophie, der Ethik, für Hölderlin ist die Ästhetik die Königsdisziplin der Philosophie. Bei den Vorbereitungen zu einer literarischen Zeitschrift (das Projekt scheiterte) entfaltet Hölderlin seine Ästhetik und Poetologie in mehreren Manuskripten in systematischer Form. Diese sog. Homburger Fragmente entstanden im Jahre 1799. Grundlegend für diese Fragmente war Hölderlins Lehre vom Wechsel der Töne. Hölderlin scheint dabei Schillers Unterscheidung von naiver und sentimentalischer Dichtung weiterentwickeln zu wollen.

In dem Fragment »Über den Unterschied der Dichtarten« legte Hölderlin seine Auffassung von der Tragödie als höchster Gattung dar. Der Text »Über die Verfahrungsweise des poetischen Geistes« stellte das umfangreichste der Fragmente Hölderlins dar; es ist nicht nur ein poetologischer, sondern auch ein metaphysisch-spekulativer Text, der das Thema der notwendigen Vereinigung von Subjekt und Objekt im Sein variiert und zum Ausgangspunkt einer differenzierten Ästhetik und Poetik macht.

Hölderlin hat kein einziges seiner philosophischen Manuskripte ausgearbeitet und veröffentlicht. Dennoch übte er einen großen Einfluss auf seine Studienfreunde Schelling und Hegel aus. Von beiden war er als philosophischer Gesprächspartner anerkannt. Von 1797 bis 1800 war er Hegels philosophischer Mentor. So war seine Vereinigungsphilosophie war von großer Bedeutung für die Dialektik Hegels.



Weblink:

Hölderlin-Matinee - "Ach! Der Menge gefällt, was auf den Marktplatz taugt." - www.mdr.de

Samstag, 1. August 2020

»Patmos« Hymne von Friedrich Hölderlin


»Patmos« ist der Titel einer 1803 vollendeten Hymne von Friedrich Hölderlin. Der Erstdruck erfolgte 1808 im »Musenalmanach« von Leo von Seckendorff, gewidmet ist die Dichtung dem Landgrafen von Homburg. Das Gedicht ist nach der griechischen Insel Patmos benannt, die als Schöpfungsort der prophetischen Offenbarung des Johannes gilt.

Die ägäische Insel ist dem verfolgten Christen ein Zufluchtsort und kennzeichnet zugleich die apokalyptische Krisensituation. Bereits der Titel verweist so auf den esoterisch-eschatologischen Horizont des Textes, der ausgesprochen reich an verschlüsselten Zitaten und Anspielungen auf synthetisch miteinander verwobene biblische, christliche, griechische und lateinische Motive und Mythen ist.

Ähnlich den anderen Versdichtungen aus dem Spätwerk Hölderlins ist auch Patmos ein kühner Versuch der Deutung der Geschichte als fortgesetzter göttlicher Offenbarung. Sie ist Ausdruck des Scheiterns der frühromantischen politischen Träume, die nun in eine religiöse, geistige Sphäre sublimiert werden. Besonders nah steht die Hymne darin der Dichtung Der Einzige, aber auch den Gesängen Friedensfeier und Andenken.

Die Hymne war dem Landgraf gewidmet und gegen den württembergischen Landgrafen gerichtet. Dieser war über den Inhalt nicht erfreut.

Samstag, 20. Juni 2020

»Hyperion« von Friedrich Hölderlin


Friedrich Hölderlin


»Hyperion« ist ein Briefroman mit dem Titel »Hyperion oder Der Eremit in Griechenland« von Friedrich Hölderlin. Der Name »Hyperion« bedeutet „der oben Gehende“.

»Hyperion« erschien in zwei Bänden 1797 und 1799. Es ist ein lyrischer Briefroman, dessen äußere Handlung gegenüber den inneren Erfahrungen nur untergeordnete Bedeutung hat und dessen strömender Gefühlsreichtum in sprachliche Klangfülle gebannt ist.


Hyperions Le­bens­ge­schich­te ist Hölderlins li­te­ra­ri­sche Anklage gegen das spieß­bür­ger­li­che, dumpfe und ma­te­ria­lis­ti­sche Deutschland seiner Zeit, das ihm als Künstler und Idealisten kaum Luft zum Atmen ließ.

Hyperion, der rückschauend seinem deutschen Freund Bellarmin von seinem Leben berichtet, wächst in der Mitte des 18. Jahrhunderts in Südgriechenland im Frieden der Natur auf. Sein weiser Lehrer Adamas führt ihn in die Heroenwelt des Plutarch, dann in das Zauberland der griechischen Götter und begeistert ihn für die griechische Vergangenheit. Sein tatkräftiger Freund Alabanda weiht ihn in die Pläne zur Befreiung Griechenlands ein.

In Kalaurea lernt er Diotima kennen. Sie gibt ihm die Kraft zur Tat. Er nimmt im Jahre 1770 am Befreiungskrieg der Griechen gegen die Türken teil, dem Osmanischen Krieg. Die Rohheit des Krieges stößt ihn jedoch ab. Er wird schwer verwundet, Alabanda muss fliehen, und Diotima stirbt. Hyperion geht nach Deutschland, aber das Leben dort wird ihm unerträglich. Deshalb kehrt er nach Griechenland zurück und lebt dort als Eremit. In seiner Einsamkeit findet er in der Schönheit der Landschaft und Natur zu sich selbst und überwindet die Tragik, die in diesem Alleinsein liegt.

Hyperion lernt den "herrlichen" Fremdling Alabanda und durch ihn den Krieg kennen und seine Folgen, eine emotionale Liebesbeziehung zu Diotima und allerlei Wirren. Kurz, ein Leben, von der Jugend und Bildung zu Männerfreundschaft, Liebe zu einer Frau, Wirren von Krieg und Gesellschaft. Ein pralles Lebensgemälde mit prallen Erfahrungen und Erkenntnissen und schönen Sätzen, die seinerzeit Wenige begriffen.

"Wir sind‘s, wir! Wir haben unsere Lust daran, uns in die Nacht des Unbekannten, in die Fremde irgendeiner andern Welt zu stürzen und wär es möglich, wir verließen der Sonne Gebiet und stürmten über des Irrsterns Grenzen hinaus."

Aus der Rückschau korrespondiert der Titelheld mit einem gewissen "Bellarmin" über Ereignisse in Griechenland zur Zeit der Griechisch-Türkischen Kriege. Eine große, rückwärtsgewandte Sehnsucht nach einem verlorenen Ideal, ist Hyperion, dem literarischen Helden, zu Eigen, die das "Geschehen" in einem zentralen Konflikt leitet. Diotima und Alabander inszeniert Hölderlin als Kontrastfiguren, an denen sich Hyperion aufreizt. Da ist zum einen die Inbrunst an die Geliebte und Rückzug in das private Glück des Idylls versus militanter Einsatz für eine bessere Welt im Bund mit dem besten Freund.

Die Disharmonien und Kontroversen führen zur Auslöschung der Kontrastfiguren, so dass schließlich der desillusionierte Hyperion allein überlebt und in Deutschland unter all den "Barbaren von alters her (...), tief unfähig jedes göttlichen Gefühls, verdorben bis ins Mark zum Glück der heiligen Grazien (...), dumpf und harmonielos wie die Scherben eines weggeworfenen Gefäßes" sein Credo resignativ gebrochen zu Papier bringen kann.

Der Roman ist ein Selbstbekenntnis, das trotz mancher jugendlich-schwärmerischen Züge Hölderlins Lebensschau und Seelentum vergegenwärtigt. Die Natur, die in den Schlussbriefen hymnisch gefeiert wird, wird verehrt als der gotterfüllte Raum. In der Schilderung Griechenlands durchdringen sich Vergangenheit und Zukunft, Traum und Verheißung.


Literatur:

Hyperion

Hyperion von Friedrich Hölderlin

Hölderlin



Samstag, 13. Juni 2020

Hegel, Hölderlin und Schelling 1790 im Tübinger Stift

Tübinger Stift

Hegel, Hölderlin und Schelling verbrachten um 1790 gemeinsame Jahre der Ausbildung im Tübinger Stift.

Drei junge Studenten der Philosophie und Theologie auf der Suche nach sich und nichts weniger als hehrer Wahrheit und absoluter Weisheit: Hegel, Hölderlin und Schelling 1790 im Tübinger Stift. Damenbesuch droht, die Jungmänner-Bude nach Kartenspielgelagen vollkommen desolat und die Speisekammer leer bis auf ein paar Krüge Gerstensaft.

Euphorisch, verliebt, enttäuscht, philosophierend, streitend, hoffend, verzweifelnd erleben wir das Trio bei seinem Sturz durch die Zeiten. Denn das Stück katapultiert die wohl berühmteste Philosophen-WG der Geschichte mit einer von Schelling gesteuerten phantastischen »machina tempora« in großen Sprüngen aus ihrem Zeitalter durch die Historie in unsere Gegenwart und sogar bis in die Zukunft.

Samstag, 16. Mai 2020

Friedrich Hölderlin in seiner Jugendzeit



Friedrich Hölderlins verbrachte Hölderlin eine glückliche Jugendzeit. Er war kein Stubenhocker und hielt sich in der freien Natur auf, streifte in den väterlichen Gärten umher und spielte am Ufer des Neckar. Am alljährlichen Nürtinger Maientag, einem traditionellen Jugendfest, spielte und tobte mit den Gleichaltrigen auf den Neckarwiesen.

Samstag, 28. März 2020

Das Sehnen nach dem Frühling




»Wer sehnt sich nicht nach Freuden der Liebe und großen Taten,
wenn im Auge des Himmels und im Busen der Erde der Frühling wiederkehrt?«

»Hyperion oder der Eremit in Griechenland« von Friedrich Hölderlin

Freitag, 20. März 2020

Friedrich Hölderlin 250. Geburtstag





Friedrich Hölderlin

Friedrich Hölderlin wurde vor 250 Jahren am 20. März 1770 als Sohn eines Klosterpflegers und einer Pfarrerstochter in einem pietistischen Haushalt in Lauffen am Neckar geboren. Friedrich Hölderlin war ein von der schwäbischen Romantik geprägter Dichter und ein bedeutender Schriftsteller und Dichter der Klassik.

Eigentlich sollte Friedrich Hölderlin Pfarrer werden. Die fromme Mutter drängte den Jungen zur Theologie. Doch im Stift zu Tübingen rebellierte er gegen die strenge Disziplin ebenso wie gegen die herrschende Willkür im Land. Im Jahr 1789 wehte die Revolution in Frankreich nach Deutschladn hinüber und hallte auch in die Enge der Tübinger Gemäuer.

Hölderlin gilt als einer der bedeutendsten Dichter deutscher Sprache, versiert in verschiedenartigen Kunstformen der Poesie, ein Dichter, der in unterschiedlichen schöpferischen Phasen seines Lebens verschiedenartige Poesieformen wie Oden, Elegien und Hymnen veröffentlichte. Zu seinen Hauptwerken gehören neben Gedichtbänden sein einziger Roman »Hyperion« (1797-99) und das Drama »Empedokles« (1798). Er hat neben dem »Hyperion« vor allem große Hymnen und Elegien geschaffen und eine außerordentliche poetische Strahlkraft entwickelt.

Er studierte von 1788 bis 1793 Theologie im Tübinger Stift, wo er unter anderem auf den Philosophen Hegel traf. Hölderlin war mit Schelling und Hegel befreundet, erst Kantianer (als Hörer Fichtes), dann Verkünder eines ästhetischen Pantheismus in seinem Roman »Hyperion«. Nach der Entlassung begann Hölderlins Flucht vor dem von ihm ungeliebten Pfarrerberuf.

Holderlinjahr 2020

1795 zog der nach Frankfurt am Main, um seine neue Hofmeisterstelle bei Susette Gontard, seiner Muse »Diotima« anzutreten. Als Gontard von der Beziehung seiner Frau zum Erzieher des Sohnes erfuhr, musste Hölderlin 1798 seine Tätigkeit im Haus des Bankiers beenden.

Er zog zu seinem Freund Isaak Sinclair nach Bad Homburg und begleitete ihn im Novmeber zum Rastatter Kongreß. 1801 trat Hölerlin seine dritte Hofmeisterstelle bei der Familie Gonzenbach in Hauptwil bei St. Gallen an, die er jedoch schon bald wieder kündigte.

"Wir sind nichts. Was wir suchen ist alles."

Friedrich Hölderlin

Hölderlin drängte es aus der Enge der bürgerlichen Konvention in die ferne Welt hinaus. Er sehnte sich nach einer Harmonie zwischen Mensch und Natur, wie er sie in einem idealisierten Bild des alten Griechenland erblickte und für die Zukunft wieder erhoffte.

Hölderlin galt als sehr begabter Dichter, denn seine feierlich-ernsten, manchmal schwermütigen Gedichte in altgriechischen Vers- und Strophenformen sind von einer hohen sprachlichen Schönheit.

Im Jahr 1801 begab sich Hölderlin für drei Monate in die Schweiz nach Hauptwil und unterrichtet die jüngere Schwester vom Kaufmann Emanuel von Gonzenbach. Im folgenden Jahr begibt sich Hölderlin nach Bordeaux und arbeitet dort erneut als Hauslehrer, kehrt aber nach wenigen Monaten zurück ins Schwabenland.

1802 traf er in Stuttgart ein, sein gesundheitlicher Zustand war desolat, so daß ihn seine Freunde aufgrund seines verwirrten Zustandes kaum wiedererkannten. In dieser Zeit erhielt Hölderlin die auch Nachricht vom Tod Susette Gontards, er ging zurück nach Nürtingen zu seiner Mutter und arbeitete an der Übersetzung von Sophokles und Pindar.

1805 wurde mit seinen »Nachtgesängen« auch das berühmte kurze Gedicht »Hälfte des Lebens« veröffentlicht.

    Friedrich Hölderlin-Werke


Gedichte
Sämtliche
Gedichte und
Hyperion
Hyperion
Hyperion
Hyperion
Hyperion
Empedokles

Empedokles

Nach dem Tod seiner Geliebten Susette Gontard im Jahr 1802 verfiel er in Raserei und seine Stimmung trübte sich zunehmend ein. Er begann, angesichts seiner Trauer und des Unverständnisses seiner Angehörigen vor Wut zu rasen. Tiefe Depressionen, Verbitterung und gelegentliche cholerische Wutanfälle wechselten zu dieser Zeit bei ihm einander ab.

Friedrich Hölderlin wurde 1806 von Homburg in ein Klinikum nach Tübingen gebracht. Hölderlin galt ab diesen Zeitpunkt als wahnsinnig und kam ab 1807 zur Pflege bei der Tübinger Tischlerfamilie Ernst Zimmers.
In den letzten 36 Jahren lebte er in deren Haus in einer Teestube oberhalb des Neckartals, heute als Hölderlinturm bekannt.



Zu seinen Hauptwerken gehören der Roman »Hyperion« (1797-99) und das Drama »Empedokles« (1798). Er verfasste zudem zahlreiche Gedichte, Briefe und theoretische Schriften.

1805 wurde mit seinen »Nachtgesängen« auch das berühmte kurze Gedicht »Hälfte des Lebens«, eine dunkle Vorahnung, dessen, was auf ihn zukommen sollte, veröffentlicht.

Er verfasste zudem zahlreiche Gedichte, Briefe und theoretische Schriften. Zu seinen bekanntesten Gedichten gehören »Andenken«, »Hälfte des Lebens«.

Enttäuscht von den Idealen der Französischen Revolution, gezeichnet von der Gesundheit und von Schicksalschlägen getroffen, zog er sich in einen Turm am Neckarufer zurück. Seit seinem 32. Lebensjahr lebte der gedankenvolle Dichter Hölderlin in geistiger Umnachtung und starb am 7. Juni 1843 in Tübingen.

Seine letzte Ruhestätte fand der Dichter auf auf dem Tübinger Stadtfriedhof.

Hölderlin


Weblinks:

Friedrich Hölderlin-Biografie - Biografien-Portal - www.die-biografien.de


Friedrich Hölderlin-Zitate - Zitate-Portal - www.die-zitate.de


Weblinks:

Hölderlin-Museum - www.hoelderlinmuseum.de

Hölderlin-Biographie - www.grosse-lieratur.de

Hölderlin-Biografie - www.hoelderlin-friedrich.de

„Des hat uns grad ne g?fehlt!“ - DER SPIEGEL 49/1976

Mittwoch, 18. März 2020

Hölderlin - der geheimnisvolle Dichter



Friedrich Hölderlins Leben ist die Geschichte eines Einzelgängers, der keinen Halt im Leben fand, obwohl er hingebungsvoll liebte und geliebt wurde. Als Dichter, Übersetzer, Philosoph, Hauslehrer und Revolutionär lebte er in zerreißenden Spannungen, unter denen er schließlich zusammenbrach. Hölderlin wurde wahlweise als Dichter, Revolutionär und Wahnsinniger wahrgenommen.

Hölderlins Werk lässt sich, ebenso wenig wie das von Heinrich von Kleist, in eine Schublade stecken. Er lebte und schrieb, als die später als Weimarer Klassik und Romantik bezeichneten Literaturgattungen en vogue waren. Doch entwickelte er, unabhängig von allen zeitlichen Einflüssen, seinen ganz eigenen, unverkennbaren Stil.

Wäre es nach seiner Mutter gegangen, wäre Hölderlin Pfarrer geworden. Ihr zuliebe studierte er zwar Theologie, wollte aber keine kirchliche Laufbahn einschlagen, sondern verdingte sich als Hauslehrer von Kindern reicher Familien. Hölderlin hatte das Vergnügen, regelmäßigen Umgang mit der geistigen Elite seiner Zeit zu pflegen.

Er schloss während des Studiums Freundschaft mit Hegel und Schelling, hatte Kontakte zu Goethe, Schiller und Friedrich von Hardenberg (Novalis). Mit dem Diplomaten und Schriftsteller Isaac von Sinclair war er befreundet und teilte sich mit ihm für kurze Zeit ein Gartenhäuschen in Jena.

Erst das 20. Jahrhundert entdeckte seine tatsächliche Bedeutung, manche verklärten ihn sogar zu einem Mythos. Doch immer noch ist Friedrich Hölderlin der große Unbekannte unter den Klassikern der deutschen Literatur. Der 250. Geburtstag im März 2020 ist eine gute Gelegenheit, sich ihm und seinem Geheimnis zu nähern.

Weblinks:

„Des hat uns grad ne g?fehlt!“ - DER SPIEGEL 49/1976

Wo nehm’ ich die Blumen und wo den Sonnenschein? - www.deutsche-briefmarken-zeitung.de

Hölderlin




Samstag, 14. März 2020

»Hölderlin. Komm ins Offene Freund!« von Rüdiger Safranski

Friedrich Hölderlin

Noch immer ist Friedrich Hölderlin, dessen 250. Geburtstag am 20. März 2020 begangen wird, schwer zu vermitteln. Wer nicht an seinen Elegien das Feuer der Begeisterung fängt, wer nicht offen für "Göttliches" ist, dem wird wohl kaum eine Annäherung gelingen - wie auch sein jüngster Biograf im Vorwort festhält.

Dem ahnungslosen und böswilligen Rezensenten des "Spiegel" hat dieser Satz gereicht, um das ganze Buch abzulehnen. Nichtsdestotrotz ist Rüdiger Safranski wieder ein großer Wurf gelungen, der die Reihe seiner anderen populären Bildungsschriften erweitert - seien es die einzigartigen Biografien über E.T.A. Hoffmann, Schopenhauer, Heidegger, Nietzsche, Schiller und Goethe, oder thematische Abhandlungen über das Böse, die Wahrheit, die Zeit und die Romantik.

Der beste und erfolgreichste Weg eines Biografen, sich einer Person anzunähern,
ist dabei stets eine eigene Interpretation des zu Portraitierenden.

Holderlinjahr 2020

Safranski will keine Fach-Gelehrsamkeit ausbreiten, sondern Leser erreichen. Auch sein neues Hölderlin-Buch ist nicht für Germanisten geschrieben, nicht für "bloße Fachmenschen und Philister" (Nietzsche). Er schildert lebhaft und textorentiert (an der Werkausgabe von Michael Knaupp) die Entwicklung von Leben und schriftstellerischem Werk des sensiblen, empfindsamen und verletzlichen Dichters, den in seiner Genialität dasselbe Schicksal wie den Maler van Gogh und den Philosophen Nietzsche erreicht.

Im Tübinger Stift bildete Hölderlin mit Hegel und Schelling ein geistiges Trio, das die Parole "Reich Gottes" ausgab, bevor jeder seine eigenen Wege ging. In Jena waren ihm dann Schiller und Fichte Leitsterne. Die privaten Verwicklungen bis zum Zusammenbruch, vor allem die unerfüllt bleibende Liebesbeziehung zur Frankfurterin Susette Gontard, seiner "Diotima" im Hyperion-Roman, aber auch die auffallend enge Bindung zur Mutter, die aus ihm unbedingt einen Pfarrer machen wollte, werden einfühlsam geschildert.

Holderlinjahr 2020

Zum 250. Geburtstag Friedrich Hölderlins ist Rüdiger Safranskis neue Biografie »Hölderlin. Komm ins Offene Freund!« von Rüdiger Safranski über den großen unbekannten under Welt entrückten Dichter Dichter erschienen.

Friedrich Hölderlins Leben ist die Geschichte eines Einzelgängers, der keinen Halt im Leben fand, obwohl er hingebungsvoll liebte und geliebt wurde: Friedrich Hölderlin. Als Dichter, Übersetzer, Philosoph, Hauslehrer und Revolutionär lebte er in zerreißenden Spannungen, unter denen er schließlich zusammenbrach.

Erst das 20. Jahrhundert entdeckte seine tatsächliche Bedeutung, manche verklärten ihn sogar zu einem Mythos. Doch immer noch ist Friedrich Hölderlin der große Unbekannte unter den Klassikern der deutschen Literatur. Der 250. Geburtstag im März 2020 ist eine gute Gelegenheit, sich ihm und seinem Geheimnis zu nähern. Rüdiger Safranskis Biografie gelingt das auf bewundernswerte Weise.



Friedrich Hölderlin gehört zu den bedeutendsten deutschen Dichtern. Er hat neben dem "Hyperion" vor allem große Hymnen und Elegien geschaffen und eine außerordentliche poetische Strahlkraft entwickelt. Er wurde 1870 im schwäbischen Lauffen geboren und gelangte über die Klosterschulen Denkendorf und Maulbronn zum Studium an der Tübinger Universität ins Tübinger Stift. Dort war er mit Schelling und Hegel auf der gleichen Stube. Gemeinsam pflegten sie die philosophische Diskussion und teilten ihre Begeisterung über die Ideale der Französischen Revolution.

Eigentlich bestimmt zu einer theologischen Laufbahn, kämpfte er verzweifelt dagegen an und versuchte sich als Schriftsteller und in verschiedenen Anstellungen als Hauslehrer eine unabhängige berufliche Existenz zu schaffen. Der elf Jahre ältere Schiller hat Hölderlin gefördert.


Neue Hölderlin-Biografie:

Hölderlin. Komm ins Offene Freund!
Hölderlin. Komm ins Offene Freund! von Rüdiger Safranski

Hölderlin



Weblinks:

Friedrich Hölderlin-Biografie - Biografien-Portal - www.die-biografien.de

Samstag, 7. März 2020

Friedrich Hölderlin und die ersten Jahre seiner Kindheit

Hölderlinhaus für alle

Die ersten Jahre seiner Kindheit hat der junge Hölderlin in der Nordheimer Straße 5 in Lauffen am Neckar verbracht. Das elterliche Haus war ein barockes Wohngebäude aus dem Jahr 1750.

Im Alter von vier Jahren musste der junge Friedrich Hölderlin wegen des Todes seines Vaters seine Heimatstadt verlassen. Am 20. März 2020 kehrt er zurück nach Lauffen, in die Nordheimer Straße 5, wo er die ersten Jahre seiner Kindheit verbracht hat.

Das elterliche Haus wurde rechtzeitig zur Jahrfeier des Dichters denkmalgerecht restauriert und mit einer literarischen Dauerausstellung versehen. Ein Wechselausstellungsraum und der angrenzende Klosterhof werden das Hölderlinhaus zu einem literarisch-künstlerischen Erlebnisort machen.

21.3. - 29.3.: Hölderlinhaus für alle

Das Hölderlinhaus ist für alle Interessierten von 10 - 18 Uhr geöffnet; Der Eintritt ist frei.
Lauffener Einwohner haben das ganze erste Jahr (21.3.2020 - 20.3.2021) freien Eintritt im Hölderlinhaus!