Hölderlins Geister von Karl-Heinz Ott
Rezensionsnotiz in der »Neuen Zürcher Zeitung« vom 29.11.2019
Roman Bucheli sieht mit einiger Freude zu, wie Karl-Heinz Ott sich grimmig an den Hölderlin-Verehrern und -Verbiegern von Jünger bis Jakobson abarbeitet. Wie der Autor alle Dezenz fahren lässt und Hölderlins Exegeten und Apologeten sowie dem Leser seinen Zettelkasten "an den Kopf" knallt, scheint Bucheli durchaus lesenswert.
Otts gesammelter Unsinn aus den Schriftkammern der Nazis und des George-Kreises, von Heidegger und den französischen Dekonstruktivisten trifft laut Bucheli allerdings auch den Dichter selber. Der nämlich, so Bucheli, so Ott, hat die Fährten gut gelegt. Ein ungerechter Totalverrriss, über den man grübeln und sich schön ärgern kann, warnt und lockt der Rezensent.
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